Pap-Abstrich und HPV-Test

Sie haben einen Brief bekommen, daß ihr Abstrichbefund auffällig ist? Die folgenden Informationen können Ihnen helfen, den Befund besser einzuordnen. Sollten Fragen offen bleiben, berate ich Sie gerne im Rahmen des nächsten Kontrolltermins.

Eine Auswahl der  häufigsten Abstrichbefunde - eine kurze Übersicht

Pap II-p


Es besteht eine leichtgradige Veränderung am äußeren Muttermund, die noch nicht als Krebsvorstufe eingeordnet wird und gelegentlich durch eine vorübergehende bakterielle Fehlbesiedlung hervorgerufen wird.


Behandlung: keine, im Einzelfall lokale antibiotische Salbe

Kontrolle: Pap/ggf HPV Test in 6-12 Monaten

Pap I / HPV positiv


Die Zellen zeigen keine auffälligen Veränderungen, jedoch wurde die Anwesenheit von HPViren nachgewiesen. Das bedeutet nicht unbedingt, dass dadurch eine Zellveränderung stattfinden wird.

Im Wiederholungsfall erfolgt die Entnahme einer Gewebeprobe in einer Dysplasiesprechstunde.

Behandlung: keine, körpereigene Zellregeneration 

Kontrolle: Pap und HPV Test in 12 Monaten

Pap II-p / HPV positiv


Es besteht eine leichtgradige Veränderung, allerdings in Anwesenheit einer HPV Infektion.

Möglicherweise sind die geringgradigen Auffälligkeiten Folge der Anwesenheit der HP Viren Die Spontanheilungsrate ist sehr hoch.


Behandlung: keine, körpereigene Zellregeneration


Kontrolle: Gewebeprobe (PE) in 3 Monaten

Pap IIID1


Es besteht eine geringgradige Krebsvorstufe (Dysplasie). Die gleichzeitige Anwesenheit von HPViren ist nicht ausgeschlossen.

Die Spontanheilungsrate ist hoch

 


Behandlung: keine, körpereigene Zellregeneration


Kontrolle:  Pap-Abstrich in 6-12 Monaten, altersabhängig ggf. mit HPV-Abstrich

Pap IIID1 / HPV positiv


Es besteht eine geringgradige Krebsvorstufe (Dysplasie), die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf längere Anwesenheit von HPViren zurückzuführen ist. Die Spontanheilungsrate beträgt immer noch über 50%. 


Behandlung:  keine, ggf Deflagyn oder Papilocare bis Kontrolle


Kontrolle: Gewebeprobe (PE) in 3 Monaten

Pap IIID2


Es besteht eine mittelgradige Krebsvorstufe (Dysplasie), die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf längere Anwesenheit von HPViren zurückzuführen ist. Die Spontanheilungsrate beträgt unter 50%.

 

Behandlung: keine, ggf Deflagyn oder Papilocare bis Kontrolle


Kontrolle:  Gewebeprobe (PE) in 3 Monaten

Pap IIID2 / HPV positiv


Es besteht eine mittelgradige Krebsvorstufe (Dysplasie), die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf längere Anwesenheit von HPViren zurückzuführen ist. Die Spontanheilungsrate beträgt deutlich unter  50%.

 

Behandlung: ggf Deflagyn oder Papilocare bis Kontrolle


Kontrolle:  Gewebeprobe (PE) in 3 Monaten

Pap IV ohne/mit HPV


Es besteht eine hochgradige Krebsvorstufe (Dysplasie), die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf längere Anwesenheit von HPViren zurückzuführen ist.

Eine Frühform einer Gebärmutterhalskrebs-erkrankung kann nicht ausgeschlossen werden.


Kontrolle: Unverzügliche Vorstellung in einer Dysplasiesprechstunde

Der " Pap-Befund"- einfach erklärt.


Die Themen HPViren und PAP-Abstriche sind eng miteinander verbunden. 

 

Als Pap-Abstrich wird die Entnahme von Zellen des unteren Teils der Gebärmutter, dem Muttermund, bezeichnet. Die Entnahme erfolgt während einer gynäkologischen Untersuchung mittels eines Tupfers und einer kleinen Bürste. Die entnommenen Zellen werden auf ein Objektträger gestrichen und anschließend mikroskopisch in einem spezialisierten Labor untersucht. Dort erfolgt die Einteilung in Abstrichklassen I bis V, die als Münchner Nomenklatur III bezeichnet wird.


Humane Papillomviren (HPViren) werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Es gibt viele verschiedene HPVirus-Typen. Die Einteilung erfolgt in Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen. Im Folgenden wird ausschließlich der Hochrisikotyp ("high risk") beschrieben.

Eine andauernde (chronische) Infektion mit Hochrisiko HPViren kann die Ausgangssituation für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs sein. Zirka drei Viertel aller Frauen und Männer kommen im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomviren in Kontakt. Das HPVirus wird in den meisten Fällen durch die Körperabwehr zerstört. Die Infektion klingt ohne Gesundheitsrisiken wieder ab. Gelingt es dem befallen Körper jedoch nicht, das HPVirus zu eliminieren, entsteht eine chronische Infektion. Durch diese Infektion entwickeln sich Krebsvorstufen (Dysplasien) am Gebärmutterhals oder am Muttermund. Dieses Veränderungen werden wiederum durch den Pap-Abstrich erfasst.

Die folgenden Schaltflächen führen Sie auf die Webseite von ZERVITA e.V – einer nationalen Aufklärungsstelle über Gebärmutterhalskrebs und Humane Papillomviren (HPV)

Pap-Klassifikation "MNK III" Zervita-Broschüre Gebärmutterhalskrebs
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